Heiserkeit bei Kindern

Was tun, wenn das Kleinkind heiser ist?

Stimmveränderungen und Stimmverlust bei Kindern

Heiserkeit bei Kindern kann sich auf unterschiedliche Art und Weise bemerkbar machen: Während in manchen Fällen die Stimme komplett versagt, ist es in anderen Fällen so, dass die Kinder trotz Heiserkeit noch sprechen können. Ihre Stimme klingt dann jedoch anders als sonst – beispielsweise rau oder kratzig. Wenn Kinder heiser sind, besteht jedoch oft kein Grund zur Sorge. Denn häufig ist die Ursache der Heiserkeit bei Kleinkindern bzw. Kindern harmlos – die Stimme erholt sich rasch und die Beschwerden klingen wieder ab. Hält die Heiserkeit beim Kind jedoch länger an oder wird sie von weiteren Symptomen wie etwa Fieber begleitet, ist ein Arztbesuch unerlässlich. Ärzte/Ärztinnen können dann geeignete Behandlungsmaßnahmen einleiten. Hierzu müssen sie zunächst anhand der verschiedenen Symptome und mithilfe spezieller Untersuchungen ermitteln, welche der vielfältigen Ursachen der Heiserkeit des Kindes zugrunde liegen könnte.

Wie entsteht Heiserkeit bei Kindern?

Heiserkeit ist keine eigenständige Erkrankung, sondern ein Symptom einer Stimmstörung (Dysphonie). Generell kann Heiserkeit immer dann entstehen, wenn die im Kehlkopf befindlichen und für die Stimmbildung wichtigen Stimmlippen nicht mehr frei schwingen können. Dies kann bei Kindern – genau wie bei Erwachsenen – verschiedene Ursachen haben.

Ursachen von Heiserkeit bei Kleinkindern bzw. Kindern

Heiserkeit und Stimmverlust bei Kindern können wie bei Erwachsenen auch sowohl harmlose als auch schwerwiegende Ursachen haben. In vielen Fällen ist die Heiserkeit bei Kindern auf einen grippalen Infekt (eine Erkältung) zurückzuführen. Denn bei einer Erkältung bei Kindern können sich die Stimmlippen entzünden. Es ist nicht ungewöhnlich, dass jüngere Kinder häufig unter einem grippalen Infekt leiden, denn Kleinkinder sind in der Regel anfälliger für Erkältungen als Erwachsene, da ihr Immunsystem noch nicht vollständig entwickelt ist und sie sich in Krippe, Kindergarten und Schule schnell untereinander anstecken. Während Erwachsene im Durchschnitt zweimal pro Jahr an einer Erkältung erkranken, ist es nicht ungewöhnlich, wenn Kinder bis zu zehnmal im Jahr mit ihr zu kämpfen haben.

Zur Heiserkeit kann es bei Kindern auch kommen, wenn sie ihre Stimme überlasten. So können Kinder beispielsweise heiser werden, wenn sie laut schreien oder häufig singen. Denn eine Überbeanspruchung der Stimme kann dazu führen, dass sich auf den Stimmlippen sogenannte Stimmlippenknötchen bilden, welche die Schwingungsfähigkeit der Stimmlippen behindern. Darüber hinaus gibt es viele weitere Ursachen von Heiserkeit bei Kindern. Die nachfolgende Auflistung liefert nur einen groben Überblick über mögliche Ursachen und erhebt keinesfalls einen Anspruch auf Vollständigkeit. Eine akute aber auch chronische Heiserkeit bei Kindern kann unter anderem auf folgende Ursachen zurückzuführen sein:

  • Infekte der oberen Atemwege (bakteriell oder viral)
  • eine Kehldeckelentzündung (Epiglottitis)
  • eine Rachenentzündung (Pharyngitis)
  • eine Kehlkopfentzündung (Laryngitis)
  • Pseudokrupp
  • eine Stimmfehlbelastung bzw. Überbeanspruchung der Stimme, zum Beispiel durch Schreien oder Singen
  • eine Mandelentzündung
  • externe Einflüsse wie Rauch, Abgase oder trockene Luft
  • Bronchitis
  • Stress
  • Allergien
  • Medikamente, wie zum Beispiel Antihistaminika

Heiserkeit bei Kindern: Begleitsymptome

Eine Stimmstörung kann in unterschiedlichen Schweregraden auftreten: Wenn Kleinkinder bzw. Kinder heiser sind, klingt ihre Stimme meist rau und kratzig oder piepsig. Manchmal tritt auch eine Stimmlosigkeit oder ein Stimmverlust (Aphonie) ein. Betroffenen Kindern ist dann nur noch ein Flüstern möglich oder ihre Stimme ist „weg“ bzw. versagt komplett. Bei Babys kann ein leises Schnarchen während des Schlafens auf Heiserkeit hindeuten. Zudem fallen das Weinen und Schreien bei heiseren Babys leiser aus. Darüber hinaus trinken Babys, die heiser sind, aufgrund von Schluckbeschwerden oft weniger.

Wie lange dauert die Heiserkeit bei Kleinkindern an?

Heiserkeit hält bei Kleinkindern sowie älteren Kindern je nach Ursache unterschiedlich lang an. Wenn Kindern aufgrund von zu lautem Schreien die Stimme versagt, klingen die Beschwerden meistens innerhalb weniger Tage ab. Bei einer Erkältung können Kleinkinder etwas länger heiser sein. In beiden Fällen handelt es sich um eine akute Heiserkeit. Von einer chronischen Heiserkeit ist immer dann die Rede, wenn die Heiserkeit mehrere Monate anhält. Eine von vielen möglichen Ursachen einer solch langanhaltenden Heiserkeit können Stimmbandknötchen sein.

Heiserkeit bei Kindern: Wann sollten Eltern mit ihrem Nachwuchs zum Arzt gehen?

Hält die Heiserkeit beim Kleinkind oder Kind länger als eine Woche an, ist ein Arztbesuch notwendig. Auch bei immer wiederkehrender Heiserkeit ist es ratsam, ärztlichen Rat einzuholen. Können sich Eltern nicht erklären, woher die Heiserkeit bei ihrem Kind kommen könnte, sollten sie sich ebenfalls baldmöglichst an einen Kinderarzt/eine Kinderärztin wenden. Ein Arztbesuch ist in jedem Fall dann unumgänglich, wenn Fieber, starke Schmerzen, bellender Husten oder Atemnot auftreten. Der Arzt/die Ärztin ermittelt dann die genaue Ursache und leitet geeignete Behandlungsmaßnahmen ein. So können mögliche Komplikationen vermieden werden.

Wie läuft die Diagnose ab?

Wenn Kinder heiser sind, klärt der Arzt/die Ärztin zunächst in einem Anamnesegespräch mögliche Ursachen ab. Anschließend wird der Rachen des Kindes mithilfe eines kleinen Spiegels untersucht. Gegebenenfalls wird mit einem Spatel ein Rachenabstrich entnommen, um herauszufinden, ob die Heiserkeit beim Kind durch eine bakterielle Infektion verursacht wurde. Je nach vermuteter Ursache veranlasst der Arzt/die Ärztin eine Blutuntersuchung oder anderweitige Untersuchungen. Wird vermutet, dass das Kind seine Stimme generell durch zu lautes Sprechen zu stark beansprucht hat, gilt es, die Ursachen genau abzuklären. Denn auch für zu lautes Sprechen gibt es vielfältige Ursachen. So kann etwa eine Hörstörung bei Kindern dafür verantwortlich sein, dass diese die Lautstärke ihrer Stimme anheben. Infolgedessen kann es dann beim Kind zur Heiserkeit kommen.

Wie wird Heiserkeit bei Kindern behandelt?

Je nachdem, auf welche Ursache die Heiserkeit beim Kind zurückzuführen ist und wie lange sie schon andauert, wird der Arzt/die Ärztin zu unterschiedlichen Therapiemaßnahmen raten. So ist bei einem grippalen Infekt oftmals keine Einnahme von Medikamenten notwendig, damit dieser ausheilt. Medizinprodukte, wie z. B. Lutschpastillen (bei Kindern ab ca. 3 Jahren), können die unangenehmen Beschwerden, die mit Entzündungen im Hals- und Rachenraum einhergehen, lindern. In bestimmten Fällen kann in Absprache mit dem Arzt die Einnahme von Medikamenten notwendig sein. Liegt der Heiserkeit beim Kind ein falscher Stimmgebrauch zugrunde, ist gegebenenfalls eine Stimmtherapie bei einem ausgebildeten Logopäden/einer ausgebildeten Logopädin eine zu diskutierende Möglichkeit.

Heiserkeit bei Kindern – was können Eltern tun?

Wenn ein Kind oder Kleinkind heiser ist, können folgende Medizinprodukte, Hausmittel und Tipps dabei helfen, die unangenehmen Beschwerden zu lindern und das Wohlbefinden des Kindes zu verbessern:

Bewegung ist grundsätzlich gut, aber bei einer Erkältung sollten Anstrengungen wie z. B. beim Spielen oder Toben reduziert bzw. vermieden werden. Denn der Körper braucht Kraft, um die Erkältung abzuwehren. Kinder sollten zudem ihre Stimme schonen.

Häufig neigen Kinder, die heiser sind, jedoch dazu, zu flüstern. Diese vermeintliche Schonung der Stimme kann die Beschwerden verstärken. Auch Räuspern wirkt sich ungünstig auf die Stimme aus. Wenn Kinder heiser sind, sollten Eltern darum genug Ruhephasen schaffen, in denen die Kinder weder laut sprechen noch singen oder sich anderweitig körperlich verausgaben. Dann kann sich die überbeanspruchte Stimme des Kindes wieder erholen.

Ein Schal kann den Hals des Kindes von außen warm halten. Ein Hausmittel, das gegen Heiserkeit bei Kindern oft empfohlen wird, ist der sogenannte Kartoffelwickel. Um einen Kartoffelwickel herzustellen, können Eltern gekochte Kartoffeln zerdrücken, in ein Tuch wickeln und dieses – nachdem die Kartoffeln ausreichend abgekühlt sind – dem unter Heiserkeit leidenden Kind um den Hals legen. Der Genesungsprozess wird so zwar nicht beschleunigt, viele Menschen empfinden die Wärme von außen bei Halsbeschwerden jedoch als wohltuend. Dadurch kann sich das allgemeine Befinden bessern. Generell sollte man Kartoffelwickel nur dann bzw. so lange anwenden, wie sie als wohltuend empfunden werden und bei Infektionen im Zweifel Rücksprache mit einem Arzt halten. Bei Auftreten von Fieber ist von Wickeln abzusehen.

Eltern sollten darauf achten, dass ihr Kind genug trinkt. Denn die Flüssigkeit – sei es je nach Alter Muttermilch, Wasser oder zum Beispiel Früchtetee – ist notwendig, um die Stimmlippen feucht zu halten.

Trockene Heizungsluft reizt die Schleimhäute. Um für eine ausreichend hohe Luftfeuchtigkeit zu sorgen, können Eltern bei trockener Raumluft (wie zum Beispiel in beheizten Wohnräumen) feuchte Handtücher aufhängen.

Kinder sollten nicht passiv Zigarettenrauch ausgesetzt werden, weil der Rauch neben weiteren Faktoren die Schleimhäute reizen kann.

Halstabletten können Halsschmerzen bei Kindern lindern. So können etwa die Emsan® Kinderhalstabletten ab 3 Jahren bzw. sobald die Fähigkeit zum kontrollierten Lutschen besteht bei Entzündungen im Hals- und Rachenraum verwendet werden. Sie wirken auf rein natürlicher Basis: Sie befeuchten die gereizte Rachenschleimhaut und lösen aktiv zähe Beläge. Auf diese Weise kann dieses Halsschmerzmittel für Kinder dazu beitragen, Halsweh, Schluckbeschwerden und Hustenreiz zu lindern und die lokale Abwehrkraft zu stärken.

Emsan® Kinderhalstabletten können bereits bei den ersten Anzeichen einer Erkältung, wie z.B. Kratzen im Hals, und auch bei starker Stimmbelastung, zum Einsatz kommen. Sie sind in zwei Geschmacksrichtungen erhältlich, Vanille und Erdbeere. Weitere Sorten gibt es im Sortiment der Emsan® Bad Emser Pastillen; diese sind allerdings zum Teil erst für Kinder ab 6 Jahren geeignet. Nähere Angaben finden Sie auf unserer Website sowie in der jeweiligen Packungsbeilage.

Falls notwendig, verordnen Ärzte/Ärztinnen Kindern eine Stimmtherapie beim Logopäden. Der Therapeut/die Therapeutin macht mit dem Kind dann unter anderem Atem- und Entspannungsübungen, welche die Eltern in Absprache auch außerhalb der Therapiestunden mit ihrem Kind durchführen.

Reden die Lehrer/Lehrerinnen, die Eltern oder andere Bezugspersonen sehr laut, passt das Kind seine Stimme an diese stimmlichen Vorbilder an. Eltern sollten daher in ruhigem Ton mit ihren Kindern sprechen.

Eventuell redet das Kind sehr laut oder schreit, weil es sich in der Familie oder Schule Gehör verschaffen möchte oder es seine Bedürfnisse nicht anders zum Ausdruck bringen kann. Aufgrund der Überbeanspruchung der Stimmlippen kann das Kind heiser werden. Eltern können ihrem Kind signalisieren, dass es nicht notwendig ist, laut zu sprechen, damit sie ihm zuhören. So sollten sie beispielsweise Interesse an den Äußerungen ihres Kindes zeigen, indem sie dem Kind aufmerksam zuhören und ihm Rückfragen zu seinen Erzählungen stellen.

Wichtige Hinweise: Bei kleinen Kindern niemals – ohne Rücksprache mit einem Kinderarzt/einer Kinderärztin – ätherische Öle anwenden. Denn bei der Verwendung bestimmter ätherischer Öle wie z. B. Menthol besteht die Gefahr, dass bei Babys und kleinen Kindern eine lebensbedrohliche Verkrampfung des Kehlkopfes hervorgerufen werden kann, die bis zum Atemstillstand führen kann.